Ein Baum und seine Abenteuer



Suzhou

Ein altes chinesisches Sprichwort weiß:

Im Himmel gibt es das Paradies, auf Erden Suzhou und Hangzhou

Laterne über einem Kanal in der Altstadt Suzhous
Laterne über einem Kanal in der Altstadt Suzhous

Etwa zwei Stunden mit dem Zug von Hangzhou entfernt liegt das malerische Suzhou. Zusammen mit Hangzhou Spiegel des Himmels auf Erden. Weltbekannt ist es für seine Gärten und als das Venedig Chinas. Letzteres kann ich nicht vergleichen, atemberaubend schön ist es aber auf jeden Fall.

Dort sind die Häuser noch klein. Mit ihren Alleen und traditionellen Häusern ist die Stadt in so mancher Hinsicht was Hangzhou gerne wäre, aber nicht mehr ist. Die moderne Form eines antik, chinesischen Paradieses. Hier sind die Straßen im Zentrum noch einspurig, auf jeder Seite von Bäumen gesäumt und nicht so verstopft. Man fühlt sich nicht wirklich wie in einer Großstadt. Zwar wohnen hier an die 10 Millionen Menschen, aber fragt mich nicht wo genau die sein sollen.

Zu Hauf winden sich Kanäle durch die Stadt.
Zu Hauf winden sich Kanäle durch die Stadt.

So machen wir uns also auf, diese Stadt zwei Tage lang zu erkunden. Schon das Hostel ist offenen, als alles was man in Hangzhou findet. Der Vergleich der Städte wird einem ja doch aufgezwungen. Die Luft hier ist deutlich klarer, die Stadt ist einfach entzerrt.

Und los geht es, durch die Gärten. Viele von ihnen sind Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Und alle sind sie unterschiedlich. Da gibt es Gärten, die sind eher Zerklüftete Seenlandschaften, offenen Gärten mit vielen Grünflächen und alles dazwischen. Das ganze immer mit reichlich Wasser dazu.

Bonsais findet man in allen Gärten.
Bonsais findet man in allen Gärten.

Ahh und habe ich Menschenmassen erwähnt? nein? Muss man im Kontext von China wohl auch nicht, versteht sich von alleine.

Besucher gibt es zu Hauf!
Besucher gibt es zu Hauf!

Natürlich gibt es auch Tempel. Zum Beispiel einen mit 500 Artaren darin. Man stelle sich hier eine Halle vor, ein niedriges Dach, aus Holz gebaut und ein schmaler Gang, der sich hindurch schlängelt, durch die 500 Lebensgroßen Statuen, jede einzigartig. Und egal wo ich stehe, eine schaut mich immer an.

Wer eine Münze hinein geworfen bekommt, nimmt Glück mit nach Hause.
Wer eine Münze hinein geworfen bekommt, nimmt Glück mit nach Hause.

Neben Buddhas wird auch Konfuzius gehuldigt. Viel spannender als die Steintafeln, auf denen man sich rühmt, schon um 1700 Arbeiterstreiks verboten zu haben, ist allerdings der Markt hinter der Tempelanlage. Hier bieten Händler wie auf einem Flohmarkt ihre Ware preis, es gibt alles von Uhren, über Bücher, Besteck und doch hauptsächlich Schmuck. Ketten, Rohmaterial für Ketten und geschnitzte Anhänger.

Konfuzius hat man hier einen Tempel geweiht
Konfuzius hat man hier einen Tempel geweiht

Dann führt uns der Weg durch kleine Gässchen entlang am Wasser. Hier komme ich aus dem Staunen nun wirklich nicht mehr raus. Da kann ich auf einmal verstehen, wieso man diesen Ort mit dem Paradies vergleicht. Über Kilometer kann ich hier schlendern. Überall gibt es kleine, freundliche Läden. Viele bieten Ausrüstung rund um das Zubereiten von Tee an. Für 80 Yuan könnte man hier Teeservices kaufen, von denen können wir in Deutschland nur träumen. Und Essbuden gibt es hier, da läuft mir Tage später noch das Wasser im Mund zusammen. Über die Kanäle lassen sich Touristen in kleinen Barkassen schippern. Und wir schlendern einfach hoch und runter. Hier bekomme ich das Gefühl, eine Seite von China kennen zu lernen, die mit ihrer Entspanntheit ganz tief in mir räsoniert. Hier verstehe ich die Einstellung der Chinesen für lange Pausen, hier ist das Leben wirklich lebenswert.

Bilder Laufen einem hier nur so vor die Kamera
Bilder Laufen einem hier nur so vor die Kamera

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